Sozialpolitik wird zum heutigen Zeitpunkt vor allem als Privilegienverteidigung und Besitzstandwahrung verstanden. Während sich die eine Seite auf die Besitzstandwahrung fixiert, wird von der anderen Seite die Solidarität negiert. Dabei geht es in erster Linie um die grossen Errungenschaften seit dem 2. Weltkrieg:
Die Sozialversicherungen (AHV, IV, Arbeitslosenversicherung, SUVA, BVG), der ArbeitnehmerInnenschutz und die staatliche Solidarität, mit der die durch das Sozialversicherungsnetz (Sozialhilfe) Gefallenen aufgefangen werden. Die Streitfrage ist in erster Linie die Besitzstandwahrung respektive den Aus- oder Abbau von Leistungen.
Wird Sozialpolitik unter einem grösseren Gesichtsfeld angeschaut, so muss festgestellt werden, dass die heutige Situation einer Wohlstandssituation entspricht, die seinesgleichen in der Menschengeschichte noch nie gesehen wurde und die es wahrscheinlich auch in dieser Form nie mehr geben wird. Zudem ist die Wohlstandssituation auf die westliche Welt beschränkt.